«Engelsflügelchen» sind ein weit verbreitetes Phänomen. Beim Geräteturnen oder bei Stützhaltungen im Yoga werden die Engelsflügelchen funktionell zum Problem, besitzen aber aus medizinischer Sicht keinen Krankheitswert. Ein echter Krankheitswert besteht erstens beim Vorliegen einer Deformierung des Brustkorbs wie zum Beispiel einem Rundrücken, einer Skoliose oder einer Kielbrust. Und zweitens beim Abstehen des Schulterblatt-Innenrandes aufgrund einer echten Lähmung mit Unmöglichkeit de Arm über die Horizontale hinaus hochzuheben – sei es durch eine Unfall oder Kraftsport bedingte Nervenverletzung (N.thoracicus longus), durch eine Nervenentzündung (Schulteramyotrophie), durch eine Missbildung (faszioskapulohumerale Dystrophie) oder durch schwere Muskelerkrankungen (Muskeldystrophie, spinale Muskelatrophie) .
Therapie
Funktionelle Therapien stehen im Vordergrund. Die Behandlung abstehender Schulterblätter – auch «Engelsflügel» genannt – ist die Domaine der funktionellen Therapie. Fachliteratur und klinische Studien zu Behandlungserfolgen der «Engelsflügel» gibt es so gut wie keine.
Operation
Die operative Fixierung des Schulterblatts am Brustkorb wird extrem selten durchgeführt –beispielsweise bei schweren Missbildungen oder Lähmungen mit Unmöglichkeit den Arm über die Horizontale zu heben.
Tipp
Für die meisten Bewegungen des Alltags spielen Engelsflügelchen eine untergeordnete Rolle. Nicht so bei hoher Stützbelastung der Arme oder wenn es um körpersprachlichen Ausdruck geht wie beispielsweise im Tango. Hier lohnt es sich, die dreidimensionale Koordination der Schulter genau wahrnehmen und ausführen zu lernen.
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Befähigung zur Selbsthilfe ist ein Grundpfleiler der Therapie. Die richtige Bewegung muss gelernt und verinnerlicht werden. Der Alltag bietet das Übungsfeld.
Skapula alata: Die Schattenseiten der Engelsflügelchen
Gian Luca erklärt und demonstriert zusammen mit dem Spiraldynamik Therapeuten Bernhard Mach, wie das Ausrichten der «Wirbelsäule in die Länge» und das «Aufspannen der Schultern in die Breite» ... Erfahren Sie hier mehr!