Schmerzhafte Sehnenansatzentzündung an der Aussenseite des Kniegelenks (Tractus iliotibialis). Synonyme: Joggers knee; distales iliotibiales Bandsyndrom. Hinweis: Der Tractus iliotibialis reicht vom Beckenkamm bis zur Knieaussenseite und kann am oberen (Tractus Syndrom) wie am unteren Ende (Läuferknie) zu Sehnenansatzentzündungen führen.
Therapie
Funktionelle Therapien stehen im Vordergrund. Reduktion der Belastung und Schonung führen in vielen Fällen rasch zum Abklingen der Beschwerden. Kälte und Entzündungshemmer werden können in der Akutphase eingesetzt werden. Danach sukzessive Erhöhung der Belastung. Im chronischen Zustand gilt es Verkürzungen und unkoordinierte Zugbelastung des Tractus iliotibialis gezielt anzugehen. Stretching und exzentrische Kräftigung allein sind nicht ausreichend. Fussstellung, funktionelle Drehrichtungen und Beckenstabilität müssen als biomechanisch wirksame Faktoren mitberücksichtigt werden. Vermehrt werden auch neuro-koordinative Aspekte wissenschaftlich untersucht.
Lokale Massnahmen wie Ultraschall, Stosswellen, Matrix Therapie, Elektrotherapie oder Taping werden unterstützend eingesetzt. Von Kortison Infiltrationen und Stammzelltherapie ist derzeit abzuraten. Insgesamt ist die wissenschaftliche Evidenz mager, dies gilt auch für den Laufsport.
Operation
Keine Indikation.
Tipp
Erstens: Ungewohnte Belastung (z.B. Terrainwechsel im Laufsport) dosiert angehen, den Körper daran gewöhnen. Zweitens: M. iliotibialis dehnen und exzentrisch belasten. Drittens: Faszienrolle. Viertens, bei chronischem Verlauf: Der Bewegungsablauf im Becken muss stimmen.
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Erfahren Sie hier, was es aus ärztlicher Sicht über das Läuferknie, mögliche Therapie, Herangehensweisen und Operationen zu sagen gibt.
Erhalten Sie einen Eindruck.
Befähigung zur Selbsthilfe ist ein Grundpfeiler der Therapie. Die richtige Bewegung muss gelernt und verinnerlicht werden. Der Alltag bietet das Übungsfeld.