Das echte Rheuma – die rheumatoide Arthritis – ist eine Autoimmunkrankheit, bei welcher die Gelenkkapsel-Innenhaut durch körpereigene Immunzellen angegriffen wird. Grundsätzlich kann jedes Gelenk befallen sein, typisch ist der querverlaufende Befall der Fingergrundgelenke oder der Zehengrundgelenke. Die Krankheit kann bereits im Kindesalter auftreten. Schwere Gelenkentzündungen können zur Zerstörung der betroffenen Gelenke führen, oft begleitet von spontanen Sehnenrissen im Hand und Fingerbereich. Typisch für die Schuppenflechte – die Psoriasis – ist der Befall einzelner oder mehrerer Finger in Längsrichtung.
Therapie
Die konservative Therapie ist die Domaine der Pharmakotherapie: Klassische Schmerz- und Entzündungshemmer, Kortison sowie das immunsuppressive Krebsmittel Methotrexat kommen bei milderen Verlaufsformen zum Einsatz. Gentechnisch hergestellte «Biologicals» helfen, die überschiessende Immunreaktion zu dämpfen und vermögen so, schwere gelenkzerstörende Krankheitsverläufe zu verhindern. Die klinische Erfahrung zeigt, dass auch Umstellungen des Lebensstils zu eindrücklichen Verbesserungen führen können.
Operation
Im frühen Stadium wird die entzündlich-wuchernde Gelenkschleimhaut operativ entfernt. In fortgeschrittenen Stadien dominieren rekonstruktive Eingriffe an Gelenk und Sehnen beziehungsweise der künstliche Gelenkersatz.
Tipp
Die Diagnose wird oft sehr spät gestellt: Teigig-weiche Schwellungen mehrerer Fingergelenke sind hochverdächtig, die Blutuntersuchung schafft in vielen Fällen Klarheit. Bei leichten Verlaufsformen können Umstellung von Ernährung und Lebensstil die Selbstlimitierung des Rhemas begünstigen. Bei schweren Verlaufsformen frühzeitig mit der medikamentösen Therapie beginnen.