Der Begriff «Golfer-Ellbogen» wird als Sammelbegriff für myofasziale Schmerzen auf der Innenseite des Ellbogens verwendet. Im engeren Sinne gemeint sind schmerzhafte Sehnenansatzveränderungen, genau dort wo die Unterarm-Beugemuskulatur entspringt. Der «Golfer-Ellbogen» auf der Innenseite ist viel seltener als der «Tennis-Ellbogen» auf der Aussenseite. Nicht selten sind es andere Ursachen, die zu einem vermeintlichen «Golfer-Ellbogen» führen – wie zum Beispiel Verletzungen des inneren Seitenbandes durch Wurfsportarten wie Handball, Volleyball, Tennis oder Schwimmen. Auch der hier am «Narrenbein» vorbeiziehende Ulnaris-Nerv vermag einen Golfer-Ellbogen vorzutäuschen.
Therapie
Funktionelle Therapien stehen im Vordergrund. Für die konservative Therapie zentral ist die ursächliche Elimination von Fehlbelastungen während Arbeit, Alltag und Sport. Beim Golfer-Ellbogen im engeren Sinne (Sehnenansatzentzündung) kommt die gleichen Therapien zum Einsatz wie beim Tennis-Ellbogen: Übungstherapie, Weichteiltechniken und/oder Akupunktur. Lokale Infiltrationen mit Botox, Kortison, Eigenblut oder Hyaloronsäure haben trotz grosser Beliebtheit – wenn überhaupt – nur einen kurzfristigen Effekt. Auch für die verbreiteten Ellbogen-Bandagen fehlt der Wirkungsnachweis. Die Schockwellentherapie lohnt sich bei verkalkter Sehnenansatzentzündung.
Operation
Der echte Golfer-Ellbogen wird so gut wie nie operativ therapiert. Operative Eingriffe auf der Innenseite des Ellbogens betreffen meist a) das Seitenband, b) den hier vorbeiziehenden Ulnaris Nerven oder c) das Ellbogengelenk selbst – aber eben nicht den Muskel-Sehnenansatz.
Tipp
Schmerzen an der Ellbogen-Innenseite sind oft nur ein vermeintlicher Golfer-Ellbogen. Eine genaue Diagnostik ist angesagt. Die Therapie erfolgt immer Ursachen orientiert – bei strukturellen Defekten wie bei funktionellen Problemen.